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Kardiologie

Kardiologie ist die Lehre vom Herzen, die sich mit der Struktur, der Funktion und den Erkrankungen des Herzens befasst, und in der Humanmedizin das Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit den Herz-Kreislauferkrankungen beim Erwachsenen beschäftigt.

Der Kardiologe ist in den deutschsprachigen Ländern eine standesrechtlich geschützte Bezeichnung, die nur von Ärzten geführt werden darf, die im Rahmen einer speziellen Weiterbildung besondere Kenntnisse auf dem Gebiet der Kardiologie erworben und nachgewiesen haben.

Beschichtete Stents:

  • Was ist ein Stent?
    Ein Stent ist eine Gefäßstütze. Er sieht aus wie ein kleines Gittergerüst in Röhrchenform und dient der Dehnung von Gefäßverengungen der Herzkranzgefäße. Bei der therapeutischen Herzkranzgefäß-Erweiterung (PTCA) oder zur Vorbeugung von erneut auftretenden Verengungen (Restenosen) kann eine Implantation einer Gefäßstütze zur mechanischen Stabilisierung der Gefäßwand erforderlich sein.
  • Wie funktioniert ein Stent?
    Ein Stent wird während einer Herzkatheter-Untersuchung eingesetzt. Er fixiert Kalk-Fragmente in den Gefäßen und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes im Gefäß, indem er die Oberfläche des Gefäßinnenraums glättet. Zudem verhindert der Stent, dass sich das Gefäß nach der Aufdehnung zusammenzieht.

Es gibt verschiedene Stentarten:

  • Selbst entfaltender Stent:
    Dieser besteht aus einem feinen Stahlgitter. Das Stahlgitter wird im nicht entfalteten Zustand durch den Herzkatheter in die Gefäßverengung eingebracht. Eine den Stent umgebende Plastikhülle wird zurückgezogen, daraufhin entfaltet er sich. Seine Länge beträgt etwa 15 bis 20 Millimeter, der Stentdurchmesser ist ungefähr zehn bis 15 Prozent größer als der Durchmesser des Herzkranzgefäßes.
  • Ballon expandierender Stent:
    Dieser Stent ist ein Metalldrahtnetz, das sich im nicht entfalteten Zustand auf einem Ballon-Katheter befindet. Dieser Katheter dient zur Platzierung und Ausweitung des Stents. Durch die Ballonentfaltung wird der Stent über seine elastischen Grenzen hinaus plastisch verformt, also überdehnt, sodass seine Form nach der Ballondehnung erhalten bleibt.
  • Medikamenten beschichtete Stents:
    Die Oberfläche dieses Stents ist mit einem bestimmten Medikament (Sirolimus oder Paclitaxel) beschichtet. Eine definierte Menge des Medikamtes wird über einige Zeit freigesetzt, sobald der Stent in das Gefäß plaziert wurde. Dadurch kann eine unkontrollierte Zellteilung der Gefäßwand verhindert werden und die Restenoserate sinkt deutlich von etwa 25 Prozent auf drei Prozent. Mittlerweile gibt es aber Hinweise, dass sich bei diesen Stents nach etwa einem Jahr vermehrt Blutgerinnsel bilden.

Seit Sommer 2005 ist ein neuer Medikamenten beschichteter Stent auf dem Markt, dessen Metall zusätzlich mit einer Kobalt-Legierung versehen ist. Das soll den Stent stabiler machen. Zwei weitere Neuentwicklungen sollen das Risiko einer späten Blutgerinnselbildung minimiert. Ein Stent ist mit einer Kohlenstoffverbindung beschichtet und setzt das Medikament Tacrolimus frei. Ein andere Stent enthält die Medikamente in speziellen Reservoirs, die sich nach einigen Monaten auflösen.

In der klinischen Erprobung sind Metallstents, die sich nach einer gewissen Zeit restlos im Körper des Patienten auflösen (sog. Absorbierbare Metallstents).

Wann wird ein Stent in Herzkranzgefäße implantiert?

Stents werden bei Gefäßverengungen oder zur Vorbeugung einer erneut auftretenden Verengung (Restenose) in das Herzkranzgefäß implantiert.

Weitere Gründe zur Implantation eines Stents sind:

  • Ein akuter Gefäßverschluss nach einer Herzkranzgefäß-Erweiterung (PTCA)
  • Verengungen oder Wiederverengungen im Verlauf eines Venenbypasses
  • Eine Abspaltung der Gefäßinnenwand während der PTCA, der so genannten Dissektion
  • Die Beherrschung von unüberwindbaren elastischen Rückstellkräften während der PTCA

Was ist im Vorfeld einer Stentimplantation zu beachten?

Vor einer Stentimplantation müssen einige Voruntersuchungen vom Hausarzt durchgeführt werden.

Dazu gehören:

  • EKG
  • Belastungs-EKG
  • Eventuell ein Myokard-Szintigramm
  • Blutuntersuchung mit unter anderem Bestimmung von Blutbild, Nierenwerten, Blutgerinnungswerten und Schilddrüsenwerten
  • Röntgenbild der Lunge und des Herzens

Außerdem muss stets eine Schilddrüsen-Überfunktion ausgeschlossen werden, da diese durch die Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln verschlimmert wird. Auch die Frage, ob eine Kontrastmittelallergie oder Allergie auf Betäubungsmittel besteht, muss geklärt werden. Das Kontrastmittel wird überwiegend über die Nieren ausgeschieden, sodass diese ausreichend funktionieren müssen. Dialysepflichtige Menschen werden daher nach der Untersuchung immer dialysiert.

Am Tag der Untersuchung darf der Patient nichts essen.

Die Behaarung in der Leistenregion wird wegen der Infektionsgefahr abrasiert.

Der Arzt verabreicht die Medikamente meist alle mit einem Schluck Wasser. Bei Diabetikern wird entsprechend dem Diabetes-Typ und seiner Behandlung individuell über die Insulindosis und/ oder Tablettendosis entschieden. Wie wird eine Stentimplantation durchgeführt?

Die Engstelle im Gefäß wird zunächst mit einem PTCA-Ballon vorgedehnt. Der PTCA-Ballon wird anschließend gegen einen Ballon-Katheter mit aufmontiertem, nicht entfalteten Stent ausgetauscht. Dann erfolgt die Platzierung des Stent-Ballons an der Engstelle. Die Position des Stent-Ballons kontrolliert der Arzt mit Hilfe einer Kontrastmittelgabe am Röntgenmonitor. Danach zieht der Arzt die Schutzhülle, die den Stent umgibt, zurück. Anschließend kontrolliert er nochmals seine richtige Platzierung, da der Stent durch dieses Manöver aus der richtigen Lage gekommen sein kann. Nun weitet der Arzt den Ballon durch Druck aus. Am Schluss erfolgt wieder eine Kontrolle mit Hilfe eines Kontrastmittels auf dem Röntgenbildschirm.

Anstelle der Röntgenkontrolle wird das Ergebnis heute in größeren Behandlungszentren durch Ultraschall im Herzkranzgefäß kontrolliert.

Während der Stentimplatation erhält der Patient mehrmals intravenös ein blutgerinnungshemmendes Medikament. Bis zum Tag nach der Stentimplatation sind kontinuierliche Infusionen mit diesem Medikament notwendig.

Die Schleuse an der Einstichstelle in das Blutgefäß für die Herzkatheteruntersuchung, meist in der Leiste, wird erst gezogen, wenn ein bestimmter Blutgerinnungswert gegeben ist. Da das Ziehen der Schleuse zu Blutungen führt, müssen diese erst gestillt und danach ein sicherer Druckverband angelegt werden. Der Druckverband verbleibt je nach Behandlungszentrum zwischen zwölf und 24 Stunden.

Nach der Stentimplatation muss der Patient wegen des hohen Thrombose-Risikos, das im Stent herrscht, Medikamente zur Verdünnung des Blutes einnehmen, wie z.B. Arzneimittel zur Hemmung der Blutplättchenzusammenlagerung. Dabei ist für die ersten vier bis sechs Wochen eine höhere Dosis notwendig, die später herabgesetzt wird. Der Arzt, der die Stentimplantation durchgeführt hat, entscheidet über die Länge der Therapie.

Hat der Patient keine Beschwerden, ist eine Kontroll-Katheter-Untersuchung nach sechs Monaten erforderlich, bei Herzschmerzen (Angina pectoris) oder auffälligem Belastungs-EKG auch schon früher.

Die Wiederverengungsrate (Restenoserate) nach einer Stentimplantation liegt bei etwa 25 Prozent. Werden Stents eingesetzt, die mit Medikamenten beschichtete sind, liegt die Restenoserate bei nur drei Prozent.

Welche Komplikationen können bei einer Stentimplantation auftreten?

Eine Stentimplantation kann zu folgenden Komplikationen führen:

  • Stentthrombose: Diese kann in weniger als einem Prozent der Fälle noch im Herzkatheterlabor als frühe Thrombose oder in zwei bis fünf Prozent der Fälle während des Krankenhausaufenthaltes auftreten. Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels.
  • Gefäßverletzungen werden in etwa fünf Prozent der Fälle aufgrund der arteriellen Schleusen verursacht. Es kann dabei zur Ausbuchtung von Gefäßen (Pseudo-Aneurysmen) kommen.
  • Blutungen: Das Blutungsrisiko steigt wegen der kontinuierlichen Gabe von Heparin.